Markenführung, Produktinnovation und Personalselektion in einem mittelständisch geführten Konzern am Beispiel der KIND Unternehmensgruppe
Einblicke in die KIND Unternehmensgruppe – dem führenden Hörgerätehersteller Deutschlands
Nachlese zum SGMI Alumni-Anlass vom 21. November 2014
Im Rahmen unserer diesjährigen Alumni-Veranstaltung wollten wir u.a. der Fragestellung nachgehen, wie sich Markenpflege in einem innovativen Unternehmen erfolgreich vorantreiben lässt, das sich in einem regulierten Markt befindet. Wir haben uns sehr gefreut, dass es uns gelungen ist, hierfür die Firma KIND zu motivieren. Das familiengeführte Unternehmen in Großburgwedel bei Hannover ist Marktführer im Segment der Hörgeräte. Besonders spannend war es für die Teilnehmer, die bereits am Vorabend anreisten, mit Herrn Martin Kind, der neben seiner unternehmerischen Aufgabe im Unternehmen in seinem „Zweitberuf“ Präsident des Bundesligisten Hannover 96 ist, über die Besonderheiten der unternehmerischen Herausforderungen eines Fussballvereins zu diskutieren. Wann bietet sich schon einmal die Gelegenheit aus erster Hand etwas über die Gesetzmässigkeiten der Transferpraxis zu erfahren, über die Rolle von Beratern oder den wirtschaftlichen Herausforderungen von Fußballvereinen, die mittlerweile wie jedes andere Unternehmen agieren und einer ganz besonderen Attitüde des Managements bedürfen? Für die Teilnehmer der Abendveranstaltung war dies bereits eine gute Vorlage für den Folgetag.
Am folgenden Veranstaltungstag stellte uns zunächst Herr Dr. Alexander Kind die Entwicklung des Unternehmens, seine Produkte und die aktuellen Herausforderungen in einem regulierten Markt dar. In der anschließenden Präsentation lernten die Teilnehmer durch die sehr anschauliche Prä- sentation von Herrn Dr. Kinkel, dem Leiter des Bereiches Forschung & Entwicklung vieles über die Besonderheiten der technischen Herausforderungen der Hörgeräteakustik, über das anspruchsvolle Berufsbild und das innovative Spektrum der Firma KIND. Die Thematik der Markenentwicklung und Markenpflege wurde uns im dritten Präsentationsteil durch den Leiter Business Development Herrn Weber sehr eindrucksvoll dargelegt. Am Ende des Vormittags war es den Unternehmensvertretern nicht nur gelungen, in uns eine höhere Sensibilität für die Notwendigkeit des Hörschutzes und regelmässiger Hörtests zu wecken, sondern uns auch eine Aversion davor zu nehmen, irgendwann „ein KIND im Ohr“ zu haben. Im anschliessenden angeregt geführten fachlichen Austausch in der Mittagspause wurde deutlich, dass wir die Thematik dieser Alumniveranstaltung mit dem „richtigen“ Unternehmen und fachlich versierten Gesprächspartnern besetzt haben.
Auch der Nachmittagsteil sollte die SGMI-Alumnis nicht enttäuschen. Warum nicht einmal einen unorthodoxen Fachmann einladen und mit ihm über ein Thema diskutieren, das für manche Manager geradezu „esoterische“ Züge hat? Herr Dirk Schneemann, Selfmade-Unternehmer und Coach stellte uns in seinem fast zweistündigen Beitrag dar, dass sich über die Physiognomik, die Erkenntnis aus dem unveränderlichen physiologischen Äusseren des Körpers, besonders des Gesichts, ableitbare seelische Eigenschaften eines Menschen auf dessen Charakterzüge und/oder sein Temperament erschließen lassen. Herr Schneemann machte dabei auch deutlich, weshalb der personellen Potentialanalyse ohne einen solchen Ansatz in der Bewerberauswahl heute vielfach Grenzen gesetzt sind bzw. man als Führungskraft schnell zu einer Fehlentscheidung gelenkt werden kann.
Angesichts der grosszügigen Gastgeberrolle der Firma KIND und des Honorarverzichts von Herrn Schneemann war es uns auch dieses Mal möglich, den Teilnehmerbeitrag inklusive einer „Aufrundung“ durch das SGMI Management Institut St. Gallen einem guten Zweck zuzuführen. Auf Anregung von Herrn Kind haben wir uns entschlossen, die Spende in diesem Jahr der Robert-EnkeStiftung zukommen zu lassen, deren Arbeit für herzkranke Kinder und Menschen in Depression ihr Geschäftsführer Herr Baßler anschaulich vorstellte. Am Ende des Tages waren sich alle Teilnehmer einig, dass das konzeptionelle Ziel des Alumni-Treffens wieder einmal erfüllt wurde und man sich mit Spannung schon auf den nächsten fachlichen Austausch in 2015 freut!